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Rede des Jahres 2013 an Gregor Gysi

Dezember 17, 2013
by Manuel Stroebele
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Pressemitteilung

 

Tübingen, 20. Dezember 2013

siehe auch http://www.rhetorik.uni-tuebingen.de/portfolio/rede-des-jahres/

 

Das Seminar für Allgemeine Rhetorik der Eberhard Karls Universität Tübingen hat Gregor Gysis Bundestagsrede zum NSA-Skandal vom 18. November zur Rede des Jahres 2013 gewählt. Das Institut zeichnet damit ein engagiertes Plädoyer für eine konsequente Aufarbeitung des NSA-Skandals aus. Mit anschaulichen Worten und großer argumentativer Kraft durchleuchtet Gysi die Spähaffäre und das Verhalten der Bundesregierung, fordert eine deutsch-amerikanische Freundschaft auf Augenhöhe und: den Friedensnobelpreis für Edward Snowden.

 

In einer Zeit, in der die Bundesregierung die Dimension der NSA-Affäre klein zu reden versuchte, waren es vor allem Hans-Christian Ströbele und Gregor Gysi, die in der Sondersitzung des Bundestages in engagierten Reden ihre deutlich andere Sicht der Dinge zur Geltung gebracht haben. Sie sind der Politik der Regierung offensiv und mutig entgegengetreten. Gysi zieht dabei alle Register seiner Rhetorik: Gleich zu Beginn fordert er „Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung“, immer wieder stellt er bohrende Fragen an Kanzlerin und Innenminister und sorgt mit seinem Vorschlag, Edward Snowden den Friedensnobelpreis zu verleihen, für einen internationalen Widerhall seiner Worte. Dabei variiert Gysi zwischen scharfen Angriffen, beißender Polemik gegen das bisherige Krisenmanagement, aber auch nachdenklichen Passagen und logisch bestechenden Überlegungen über die Rolle der deutschen Geheimdienste. Wie es Gysis Art ist, die ihn zu einem der großen Redner des Bundestags macht, bricht er komplizierte technische und juristische Sachverhalte auf eine anschauliche Ebene herunter, reduziert Komplexität, um Verständlichkeit zu erreichen.

 

Gysis Vortrag überzeugt durch den Wechsel von Tonlage und Tempo. Mal unbequem und hartnäckig nachfragend, mal ruhig analytisch, dann polemisch und bestimmt, beherrscht Gregor Gysi die Klaviatur der Ausdrucksmöglichkeiten wie kaum ein anderer politischer Redner unserer Zeit. Auf diese Weise ist er schon vor der neu gebildeten großen Koalition zu der Stimme der Opposition geworden. Seine Reden finden große Aufmerksamkeit in den traditionellen Massenmedien, aber auch auf YouTube, Facebook und bei Twitter, auch weil er das deutliche Wort nicht scheut, mit Blick auf die NSA-Affäre etwa von „Duckmäusertum“ spricht, mehr „Mumm“ auf Seiten der Kanzlerin fordert, dem damaligen Innenminister Hans-Peter Friedrich vorwirft, er habe sich „einlullen“ lassen.

 

Vor allem aber zeichnet den Redner Gysi Spontaneität aus – auf der Talkshowbühne genauso wie im Bundestag. So können Merkel, Friedrich und andere auch deshalb den Angriffen Gysis kaum entkommen, weil er sie direkt anspricht, spontan auf sie reagiert und Zwischenrufe souverän pariert. Er nimmt das unmittelbar vorhergegangene Wort von der „Wertegemeinschaft“, die uns mit den USA verbinde, in seiner Rede gekonnt auf. Er fragt nach und analysiert, was „Wertegemeinschaft“ und „Freundschaft“ eigentlich bedeuten. Ein guter Redner muss auch ein guter Zuhörer sein, auf den Kontext reagieren, so wie Gysi das nicht nur in seiner Rede zur NSA-Affäre vorführt.

 

Gysi liefert alles in allem ein vorbildliches Beispiel einer Oppositionsrede, die sich eben nicht zufrieden gibt mit den Aussagen der Regierung, sondern kritisch nachfragt und auf den Punkt kommt. So bleibt Gysi nicht bei der tagespolitisch aktuellen NSA-Affäre stehen, sondern nutzt das Thema, um über die deutsch-amerikanische Freundschaft und die deutsche Souveränität auch grundsätzlich nachzudenken. Dieser Blick über das tagesaktuelle Geschehen hinaus ist selten geworden in unserer Zeit. Es zeichnet Gysis Rede daher in besonderem Maße aus, dass sie ein Ideal von Freundschaft und Souveränität den tagespolitischen Entwicklungen entgegen­hält, über die Auseinandersetzung mit der Gegenwart die Zukunft nicht aus den Augen verliert.

Text der Rede:

<http://www.gregorgysi.de/reden/einzelansicht/zurueck/dr-gregor-gysi-reden/artikel/edward-snowden-asyl-gewaehren/>

Video der Rede:

<http://www.youtube.com/watch?v=hp0FVvpfbFU>

Jury: Claudia Gruhn, Jasmina Gherairi, Dr. Gregor Kalivoda, Prof. Dr. Joachim Knape, Dr. Olaf Kramer, Severina Laubinger, Prof. Dr. Dietmar Till, Lisa Überall, Dr. Anne Ulrich.

 

Sprecher der Jury: Dr. Olaf Kramer, Telefon 07071/29-74256. Mobil 0170/296 2327. Fax 07071/29-4258.

E-mail: olaf.kramer@uni-tuebingen.de www: www.rhetorik.uni-tuebingen.de

 

Hintergrund „Rede des Jahres“

Die Auszeichnung „Rede des Jahres“ wird seit 1998 vom Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen vergeben und ging seitdem unter anderem an Marcel Reich-Ranicki, Joschka Fischer und Papst Benedikt. Mit diesem Preis würdigt das Seminar für Allgemeine Rhetorik jährlich eine Rede, die die politische, soziale oder kulturelle Diskussion entscheidend beeinflusst hat. Neben das Kriterium der Wirkungsmächtigkeit treten bei der Auswahl weitere Bewertungsmaßstäbe wie argumentative Leistung und stilistische Qualität der Rede. Ziel ist es, das gesamte rhetorische Kalkül des Redners zu betrachten und zu bewerten.

Hintergrund „Seminar für Allgemeine Rhetorik“

Das Seminar für Allgemeine Rhetorik der Eberhard-Karls-Universität Tübingen ist ein Forschungs- und Lehrinstitut für die Geschichte, Theorie und Praxis der Rhetorik. Jede Form menschlicher Beredsamkeit, ob sie sich mündlich, schriftlich oder mit Hilfe von Medien wie Film, Fernsehen und Internet artikuliert, ist Thema der Forschungsprojekte und Lehrveranstaltungen des Instituts. Gründliche theoretische und realitätsnahe praktische Ausbildung sind am Seminar für Allgemeine Rhetorik eng miteinander verknüpft. Allgemeine Rhetorik wird in Tübingen im Rahmen des BA-MA-Studiums als Hauptfach und als Nebenfach angeboten.

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