Kontakt | Impressum

  • HOME
  • WAS IST RHETORIK?
    • Kurzdefinition
    • Anwendungsfelder
    • Akteure
    • Text
    • Überzeugungstechniken
    • Medien und Performanz
    • Geschichte
    • Tübinger Rhetorik
  • RHETORIK-STUDIUM
    • BA Studiengang
    • MA Studiengang
    • Promotion
    • Berufsperspektiven
    • Semestertermine
    • Studiengänge – alt
    • FAQ
  • VORLESUNGSVERZEICHNIS
  • PERSONEN
    • Übersicht
    • Lukas Beck
    • Dr. Simon Drescher
    • Rebecca Kiderlen
    • Prof. Dr. Joachim Knape (Seniorprofessor)
    • Dr. Sebastian König
    • Prof. Dr. Olaf Kramer (Geschäftsführender Direktor)
    • Clara Rohloff
    • Viktorija Romascenko
    • Dr. Frank Schuhmacher
    • Prof. Dr. Dietmar Till
    • Dr. Thomas Zinsmaier
    • Projektmitarbeiter
      • Dr. Markus Gottschling
      • Bernd Eberhart
      • Dr. Jutta Krautter
      • Dr. Carmen Lipphardt
      • Michael Pelzer
      • Elisabeth Pörnbacher
      • Dr. Fabian Ruth
      • Dr. Thomas Susanka
      • Sandra Teschow
      • Yvonne Wichan
    • Emeriti u. ehemalige Professoren
      • Gert Ueding
      • Walter Jens
  • PROJEKTE
  • GALERIE


Auszeichnung „Rede des Jahres 2018“ geht an Cem Özdemir

Dezember 13, 2018
by Sebastian Koenig
Comments are off

Auszeichnung „Rede des Jahres 2018“ geht an Cem Özdemir

Das Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen verleiht Cem Özdemir den Preis „Rede des Jahres 2018“. Özdemir erhält die Auszeichnung für seinen fulminanten Debattenbeitrag im Deutschen Bundestag vom 22. Februar 2018. Darin rechnet er mit einem von der AfD gestellten Antrag ab, der darauf abzielte, den kurz zuvor freigelassenen Deniz Yücel zu maßregeln. Vehement verteidigt Özdemir den Verfassungsgrundsatz der freien Meinungsäußerung und weist die AfD in die Schranken. Seine Rede ist ein eindrückliches Plädoyer für eine offene Gesellschaft, gegen Ausgrenzung und Spaltung.

Scharfzüngig und emotional begegnet Cem Özdemir dem Antrag der AfD, den er mit großer Verve und rednerischem Können pariert. In jeder Sekunde des kurzen Beitrags sind Leidenschaft und Engagement des Redners zu hören und zu sehen. Özdemir schafft es, eine entschlossene Verteidigung des Grundgesetzes mit einem Angriff auf den vermeintlichen Patriotismus der AfD zu verbinden und umreißt Grundzüge eines Verfassungspatriotismus, der ohne Spaltung und Ausgrenzung auskommt.

Özdemir stellt sich mit seiner Rede vehement gegen eine Missbilligung von Texten des Journalisten Deniz Yücel, die von der AfD beantragt worden war, und erinnert an das Grundprinzip der Pressefreiheit: „Bei uns in der Bundesrepublik Deutschland ist das Parlament keine oberste Zensurbehörde.“ Mit seinem Hinweis auf die Pressefreiheit offenbart Özdemir die Tragweite der Debatte um den Antrag der AfD und verteidigt das Grundgesetz in engagierter Weise. Dabei nimmt er die AfD-Auseinandersetzung mit Patriotismus und Identität auf, hält der Partei jedoch entgegen: „Sie verachten alles, wofür dieses Land in der ganzen Welt geachtet und respektiert wird.“ Vielfalt, Erinnerungskultur, parlamentarische Demokratie sind für Özdemir Kennzeichen der Bundesrepublik. Der AfD hält er vor, dass sie sich hingegen mit einem Deutschland identifiziere, das so nicht existiere, und spricht der Partei nachdrücklich das Recht ab, zu „bestimmen, wer Deutscher ist und wer nicht“.

Stilistisch bringt Özdemir sein Anliegen mit Pointen, Zuspitzungen und anschaulichen Beispielen zum Ausdruck. Emotional und gleichzeitig argumentativ fundiert entkräftet er Positionen der AfD und erhält dafür die Zustimmung aller anderen Fraktionen. Mit ciceronianischer Wucht vermittelt er sein Anliegen äußerst lebendig, wirkt dabei authentisch und glaubwürdig. Er stellt den politischen Gegner, indem er den Antrag der AfD ernst nimmt, ihn nicht als Lappalie abtut, sondern als einen nicht zu akzeptierenden Angriff auf das Grundgesetz entlarvt.

Mit seinem Debattenbeitrag hat Özdemir gezeigt, wie wirksam und kraftvoll eine Parlamentsrede sein kann, wenn ein Redner mit Überzeugung und Leidenschaft antritt – ein herausragendes Beispiel dafür, wie man den Populisten im Parlament die Stirn bieten kann.

 

Jury: Simon Drescher, Pia Engel, Dr. Gregor Kalivoda, Rebecca Kiderlen, Prof. Dr. Joachim Knape, Sebastian König, Prof. Dr. Olaf Kramer, Viktorija Romascenko, Oliver Schaub, Frank Schuhmacher, Prof. Dr. Dietmar Till, Dr. Thomas Zinsmaier

Im Jahr 2018 war mit Oliver Schaub erstmals auch ein von den Studierenden bestimmtes studentisches Mitglied Teil der Jury.

Ansprechpersonen: Rebecca Kiderlen & Frank Schuhmacher
Telefon +49 7071 29-74660/-74253
E-Mail: rebecca.kiderlen@uni-tuebingen.de / frank-holger.schuhmacher@uni-tuebingen.de

Text der Rede: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/19/19014.pdf#P.1189

Video der Rede: https://www.bundestag.de/mediathek?videoid=7203273#url=bWVkaWF0aGVrb3ZlcmxheT92aWRlb2lkPTcyMDMyNzM=&mod=mediathek

 

Hintergrund „Rede des Jahres“

Die Auszeichnung „Rede des Jahres“ wird seit 1998 vom Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen vergeben und ging seitdem unter anderem an Marcel Reich-Ranicki, Joschka Fischer und Margot Käßmann. Mit diesem Preis würdigt das Seminar für Allgemeine Rhetorik jährlich eine Rede, die die politische, soziale oder kulturelle Diskussion entscheidend beeinflusst hat. Neben das Kriterium der Wirkungsmächtigkeit treten bei der Auswahl weitere Bewertungsmaßstäbe wie argumentative Leistung und stilistische Qualität der Rede. Ziel ist es, das gesamte rhetorische Kalkül des Redners zu betrachten und zu bewerten.

Den Kriterienkatalog und ehemalige Reden des Jahres finden Sie unter: http://www.rhetorik.uni-tuebingen.de/portfolio/rede-des-jahres/

About the Author
Social Share
  • google-share

 

AKTUELLES

Institutskolloquium 28.06.
Jun 07, 2022
WILDNIS IM KINO: Der wilde Wald (05.05.2022)
Apr 29, 2022
WILDNIS IM KINO: Taming the Garden (10.02.2022)
Mrz 07, 2022
WILDNIS IM KINO: Encounters at the End of the World (10.02.2022)
Feb 07, 2022

Alle Nachrichten »
 

AKTUELLE VORTRÄGE

Prof. Dr. Dietmar Till: Jenseits der Persuasion. Antipersuasive Rhetorikkonzepte im 19. und 20. Jahrhundert (Universität Münster, 5.11.2021)
Okt 26, 2021
Prof. Dr. Dietmar Till: Hugh Blairs Stilkonzept und die Tradition der Belletristic Rhetoric (Vortrag am ZfL Berlin, 6.10.2021)
Okt 04, 2021
Prof. Dr. Olaf Kramer: "Lernen zwischen Nähe und Distanz. Die Rhetorik der Online-Präsentation" | Keynote, Jugend präsentiert Bundeskongress, 06.10.2021
Sep 22, 2021
Prof. Dr. Olaf Kramer und Dr. Markus Gottschling: "Sharing Knowledge: Effective Science Communication and Rhetoric" | Workshop, Lindau Online Sciathon, 09.09.2021
Sep 13, 2021

Alle Vorträge »

 

Universität Tübingen

Eberhard Karls Universität Tübingen
Geschwister-Scholl-Platz
72074 Tübingen

Tel.: +49 (0) 70 71/29-0
E-mail: info@uni-tuebingen.de
Web: www.uni-tuebingen.de

Allgemeine Rhetorik

Seminar für Allgemeine Rhetorik
Wilhelmstraße 50
72074 Tübingen

Tel.: 0 70 71 / 29 7 84 31
E-mail: nasinfo@uni-tuebingen.de

Kontaktformular

Newsletter

Der Newsletter des Seminars für Allgemeine Rhetorik informiert ein- bis zweimal pro Semester über Neuigkeiten am Institut, Vorträge, Veranstaltungen, Veröffentlichungen und vieles mehr.

Wenn auch Sie unseren Newsletter erhalten möchten, melden Sie sich einfach über den folgenden Link an:

Newsletter-Anmeldung