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KURZDEFINITION
Der Begriff Rhetorik hat verschiedene Bedeutungen: Erstens versteht man darunter das auf Erfolg, Effektivität und Überzeugung gerichtete, praktische Kommunikationsverhalten von Menschen. Zweitens wird die mit diesem Verhalten befasste Theorie ebenfalls Rhetorik genannt. Und drittens ist Rhetorik der Kurzname der mit diesen Phänomenen befassten wissenschaftlichen Disziplin, die an der Universität Tübingen in einem eigenen Institut unterrichtet wird.
Die Forschungsfrage dieser Disziplin lautet: Wie können Menschen in der Kommunikation erfolgreich sein und wie können sie andere überzeugen? Schon die klassische Theorie hat hier eine Reihe von wissenschaftlich relevanten Beobachtungsfeldern festgelegt, auf denen die Rhetorikforschung arbeitet. Zu den wichtigsten systematischen Bereichen zählen:
- der rhetorisch aktive Kommunikator (Orator) und seine Kompetenzen;
- der Wettstreit (Agôn), ohne den es gar nicht zu rhetorischen Aktivitäten käme;
- die kommunikativen Rahmenbedingungen für das rhetorische Handeln (Setting);
- der Plan für das überlegte rhetorische Kommunikationshandeln (Strategie);
- das Herbeiführen des mentalen Wechsels vom Standpunkt A nach B (Persuasion) beim Ansprechpartner bzw. beim Publikum (Adressaten);
- die Produktion und Gestaltung der kommunikativen Instrumente (in der Regel sind dies Texte, z.B. Reden);
- wichtige Gestaltungsmittel der rhetorisch geplanten Texte (Argumentation, rhetorische Figuren usw.);
- das Aufführen von rhetorisch geplanten Texten (Performanz), einschließlich der so genannten Körpersprache (Actio);
- das »Equipment« zum Aufführen von Texten (Medien);
- die emotionale, kognitive, insgesamt psychische Disposition der Adressaten (Publikumspsychologie).
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ANWENDUNGSFELDER
1. Politik und JournalismusIhre Ausrichtung auf das Handeln mit Texten und ihr besonderes Augenmerk auf die Frage nach der Überzeugung machen die Rhetorik seit jeher für den Bereich der Politik besonders wichtig. Sei es in öffentlichen Diskussionen, im Wahlkampf oder in parlamentarischen Debatten: Wann immer die Akzeptanz breiterer Bevölkerungsschichten für ein politisches Programm gewonnen, Gleichgesinnte für ein gemeinsames Ziel motiviert oder am Gemeinwohl orientierte Standpunkte vertreten werden sollen, sind rhetorische Kenntnisse von größtem Nutzen. Professionalisierte rhetorische Kompetenz, zielgerichtetes rhetorisches Training und gekonnt ausgearbeitete Reden verhelfen zum bestmöglichen politischen Erfolg.
Neben der Politik stellt der Bereich des Journalismus traditionell eines der wichtigsten Anwendungsfelder für die Rhetorik dar: Hier, wo es um die Sammlung, Prüfung, Auswahl, Verarbeitung und Verbreitung von Nachrichten, Kommentaren sowie Unterhaltungsstoffen (Weischenberg, S. 96) unter Verwendung von Massenmedien geht, nimmt die rhetorische Kompetenz einen hohen Stellenwert ein. Vom Nachrichtensprecher bis zum Showmaster, vom Lokaljournalisten bis zum Auslandskorrespondenten, vom Fotografen bis zum Betreuer von Online-Portalen: Überall, wo öffentlich über Dinge in der Welt berichtet, Meinungsbildung betrieben oder Nachrichten für ein breiteres Publikum aufbereitet werden, sind die Möglichkeiten und Leitmuster, die die Rhetorik aufzeigt, von zentraler Bedeutung.
- Grieswelle, Detlef: Politische Rhetorik. Macht der Rede, öffentliche Kommunikation, Stiftung von Konsens. Wiesbaden 2000.
- La Roche, Walther von: Einführung in den praktischen Journalismus. 18., aktualisierte Aufl. München 2008.
- Weischenberg, Siegfried: Journalismus. In: Kurt Koszyk und Karl Hugo Pruys (Hrsg.): Handbuch der Massenkommunikation. München 1981, S. 96-99.
2.Werbung und Wirtschaft
Jede Form von Werbung ist im Kern auf persuasive Einflussnahme ausgerichtet und profitiert daher in beträchtlichem Maße von rhetorischen Einsichten: Überall, wo auf dem Wege überzeugender Kommunikation zum Erwerb von Produkten oder Dienstleistungen angeregt werden soll, bietet die Rhetorik nützliche Konzepte, um die Auswahl zielführender Strategien, Gestaltungstechniken und Vermittlungswege zu ermöglichen. Die Rhetorik liefert dabei nicht nur analytisches Handwerkszeug zur Erstellung von Zielgruppenprofilen, sondern auch Vorschläge zur konkreten Planung und Umsetzung entsprechender Werbestrategien. Rhetorische Erkenntnisse helfen bei der Formulierung wirksamer Slogans, tragen zur gezielten Etablierung von Marken bei und treiben die Vermittlung kaufentscheidener Botschaften voran.
Über die Werbekommmunikation hinaus findet die Rhetorik in der Wirtschaft diverse Anwendungsfelder. Schon in der Positionierung und Ausrichtung eines Unternehmens bedarf es des rhetorischen Denkmodells: Wann immer Manager oder Unternehmensberater, Geschäftsführer oder Beauftragte für Public Relations über Strategien oder Techniken sprechen, betreten sie rhetorisches Terrain. Ob es darum geht, Mitglieder des eigenen Unternehmens für den gemeinsamen Erfolg zu motivieren, neue Märkte auf dem Wege moderner Kommunikationsmittel zu erschließen, Verhandlungen mit Zulieferern, Abnehmern und Wettbewerbern zu führen oder das Image des Unternehmens zu optimieren – rhetorische Kenntnisse können den gewünschten Erfolg entscheidend beeinflussen.
- McCloskey, Deirdre N.: The Rhetoric of Economics. Madison, Wis. 1998.
- Lehn, Isabelle: Rhetorik der Werbung: Grundzüge einer rhetorischen Werbetheorie. Konstanz 2011.
3. Literatur und Künste
Der Zusammenhang zwischen Rhetorik und den Künsten wird oft missverstanden. Literatur und Kunst rhetorisch zu interpretieren bedeutet, rhetorische Kalküle zu rekonstruieren, die eventuell in ein Werk eingegangen sind. Für die Rhetorik stellt ein Kunstwerk immer ein kommunikatives Faktum dar. Dies führt zu einer komplexen Betrachtungsweise. Die rhetorische Analyse geht davon aus, dass das Kunstwerk aufgrund ästhetischer Kalküle entsteht, dann situationserlöst (Bühler) in kommunikativen Zusammenhängen steht und insgesamt sonderkommunikativen Bedingungen unterliegt (sich etwa auf den Spiel- oder Fiktionskontrakt stützt). Daher tritt das Kunstwerk nicht mit dem pragmatischen Geltungsanspruch auf, der für die eigentlich-rhetorische Kommunikation konstitutiv ist. Die Rhetorikfrage stellt sich unter dieser Voraussetzung nur in ganz bestimmten Hinsichten. Rhetorische Analyse nimmt einerseits die Persuasionsfrage im sozialen Wettstreit (Agôn) der Künstler und Werke in den Blick, andererseits die auf lebensweltliche Integration zielenden Botschaftsangebote des Werkes, die als dessen rhetorischer Faktor zum Vorschein kommen.
Paul de Man (Allegories of Reading 1979) hat einen postmodernen Rückgriff auf die rhetorische Figurenlehre vorgeschlagen. Seine Interpretationsmethode will die Figuralstruktur literarischer Texte immanent herausarbeiten und den Horizont zu unendlichen Lektüren öffnen. Dieser Ansatz schränkt die Analyse jedoch auf die im literarischen Werk sedimentierten ästhetischen Kalküle ein. Er ist mit dem ausdrücklichen Ausschluss extrinsischer, also auf die komplexe Kommunikationslage gerichteter Betrachtungsweisen erkauft (z. B. werden Fragen der Autorpositionierung ausgeschlossen) – dabei sind eben solche Betrachtungsweisen für die rhetorische Perspektive charakteristisch.
In der Antike gab es für die verschiedenen Künste und kommunikativen Praktiken eigene Theoriewerke (téchnai/artes/Kunstlehren). Es gab solche Werke für die Bildhauerei genauso wie für die Dichtung (Poetiken) oder für die Rhetorik. Aristoteles etwa schrieb zwei gesonderte Theoriewerke für die beiden Kommunikationsbereiche der Literatur (Poetik) und der öffentlichen Alltagskommunikation (Rhetorik). Damit wird deutlich, dass die Rhetorik keineswegs für alle kommunikationstheoretisch relevanten Produktionsfelder zuständig war. Das Gebiet der Rhetorik war die pragmatische Alltagskommunikation mit Hilfe von Prosatexten, vor allem in Politik, Recht und staatlicher Repräsentation. Die später einsetzende Grenzverwischung zwischen den Zuständigkeiten der Fachtheorien hat gleichzeitig die Klarheit über den theoretischen Kern der einzelnen Kunstlehren getrübt. Der Grund für diese Entwicklung liegt darin, dass die antiken Kunstlehren weitgehend untergegangen sind. Am Ende (bis zur Renaissance) blieben nur noch Poetik und Rhetorik übrig. Dabei wurden im Rahmen der Rhetorik viele kommunikations- und textrelevante Dinge mitverhandelt, die auch für die Künste gelten. Dies betrifft z. B. die umfangreiche Lehre von den rhetorischen Figuren. Sie bildet eine wichtige Schnittmenge mit den Poetiken, in denen sie seit dem Mittelalter regelmäßig auftaucht. Auch für die bildende Kunst und die Musik hat man die Figurenlehre, oder zumindest ihre Begrifflichkeit, im Lauf der Jahrhunderte immer wieder heranziehen wollen, mit allerdings fragwürdigem Erfolg.
Mit ihrer Produktionsstadienlehre hat die Rhetorik eine semiotisch universelle Theorie formuliert, die ursprünglich auf Theorien der Bildenden Kunst zurückgeht. Nachdem diese Theorien im Mittelalter verloren waren, wurde die Produktionsstadienlehre von der Rhetorik wieder in die Produktionstheorien der übrigen Künste importiert.
- Knape, Joachim: New Rhetoric und Rhetorik der Dekonstruktion. Von Kenneth Burke zu Paul de Man. In: Sabine Doering, Waltraud Maierhofer und Peter Philipp Riedl (Hrsg.): Resonanzen. Festschrift für Hans Joachim Kreutzer zum 65. Geburtstag. Würzburg 2000, S. 483-497.
- Knape, Joachim: Rhetorik der Künste. In: Ulla Fix, Andreas Gardt und Joachim Knape (Hrsg.): Rhetorik und Stilistik. Ein internationales Handbuch historischer und systematischer Forschung. Bd. 1, Berlin und New York 2008, S. 894-927.
- Knape, Joachim: Zur Theorie der Spielfilmrhetorik mit Blick auf Fritz Langs M. In: Urs Büttner und Christoph Bareither (Hrsg.): Fritz Langs M – eine Stadt sucht einen Mörder. Texte und Kontexte. Würzburg 2010, S. 15-32.
- Knape, Joachim: Zur Problematik literarischer Rhetorik am Beispiel Thomas Bernhards. In: Joachim Knape und Olaf Kramer (Hrsg.): Rhetorik und Sprachkunst bei Thomas Bernhard. Würzburg 2011, S. 5-24.
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AKTEURE
Kommunikation wird in dem Modell von Shannon/Weaver mit Hilfe der drei Instanzen Sender – Kanal – Empfänger umschrieben, d. h. ein Sender sendet eine Botschaft über einen Kanal an einen Empfänger. Die kommunikationstheoretischen Akteure sind der Sender und der Empfänger. Die Rhetoriktheorie jedoch unterscheidet sich maßgeblich von der allgemeinen Kommunikationswissenschaft, was sich besonders an der Betrachtung der Akteure zeigt. Diese sind in der Rhetoriktheorie ein bedeutendes Forschungsfeld, insbesondere der Orator.1. Orator
Der Sender wird in der Rhetoriktheorie Orator genannt. Damit wird ausschließlich ein strategisch handelnder Kommunikator bezeichnet, der aktiv wird, weil er ein kommunikatives Ziel (telos) hat, von dem er das Publikum (Adressat) überzeugen (Persuasion) möchte. Das bedeutet, dass nur derjenige ein Orator ist, der ein solches Ziel hat und bewusst und geplant in die Kommunikationssituation eintritt. Zuvor überlegt er sich eine Strategie, die an seinem kommunikativen Ziel ausgerichtet ist, wählt dieser entsprechend die passenden sprachlichen Mittel (Überzeugungstechniken) aus und erarbeitet so seinen Text.
Ein Orator ist sich seines Anliegens gewiss (inneres Zertum). Er handelt überlegt, zielstrebig, erfolgsorientiert und geht davon aus, dass er seine Adressaten überzeugen kann.
In der Antike wurde mit dem Begriff Orator ein Redner bezeichnet, der vor einer Gruppe von Menschen spricht. Heute werden mit diesem theoretischen Begriff auch Gruppen oder Organisationen bezeichnet, da diese ebenfalls strategisch bewusst ihre Texte kommunizieren, aufgrund der sozialen Arbeitsteilung aber mehr als eine Person umfassen (z. B. Fernsehsender, Zeitungsredaktion, Unternehmen etc.). Das besondere Merkmal der Rhetoriktheorie ist die Perspektive des Orators. Rhetoriktheoretische Untersuchungen sind auf die Probleme des Orators konzentriert, insofern machen seine Kompetenzen und seine strategischen Möglichkeiten den Kern dieser Disziplin aus.
- Knape, Joachim: Was ist Rhetorik? Stuttgart 2000, S. 33-45.
- Klotz, Fabian: Der Orator. In: Ulla Fix, Andreas Gardt und Joachim Knape (Hrsg.): Rhetorik und Stilistik. Ein internationales Handbuch historischer und systematischer Forschung. Bd. 1, Berlin und New York 2008, S. 587-597.
2. AdressatDer Empfänger wird in der Rhetorik als Adressat bezeichnet und ist Partner beim kommunikativen Handeln des Orators. Das allgemeine Ziel des Orators ist es, Haltungen, Einstellungen oder Verhalten des Adressaten mit gesellschaftlich akzeptierten Mitteln zu beeinflussen. Diese Steuerung kann entweder in Form eines kurzfristigen Meinungswechsels (Metabolie) oder einer langfristigen sozialen Bindung (Systase) erfolgen. Der Orator überlegt sich im Rahmen seiner Strategie, an welche Adressaten er sich richtet, welche Meinungen bei diesen bereits vorherrschen, welche Erwartungen sie haben und welche Argumente, welcher Stil und welche Vorgehensweise angemessen und Erfolg versprechend sind (antizipatorisches Adressatenkalkül). Am Adressaten richtet sich das oratorische Handeln aus.
In der klassischen Redesituation kann der Orator auf etwaige Reaktionen der Adressaten eingehen und seine Strategie anpassen. In manchen modernen Kommunikationsformen (Brief, Fernsehsendung, Werbekampagne) ist eine spontane Reaktion des Orators nicht mehr möglich. Das Adressatenkalkül erlangt in diesen Situationen eine noch wichtigere Bedeutung.
- Bernecker, R.: Adressant/Adressat. In: Historisches Wörterbuch der Rhetorik 1 (1992), Sp. 119-130.
- Jarvis, Sharon E., John Durham Peters und Joseph B. Walther: Audience. In: Thomas O. Sloane (Hrsg.): Encyclopedia of Rhetoric. Oxford 2001, S. 59-68.
3. Interaktion
Der Orator befindet sich in einem Handlungszusammenhang und einem Beziehungsgeflecht mit dem Adressaten. Die Interaktion zwischen den beiden ist in der klassischen Redesituation stark eingeschränkt: Der Orator spricht zum Adressaten monologisch und unidirektional. Das bedeutet, dass der Adressat in diesem Moment nicht das Sprecherrecht erhalten kann: Der Adressat kann zwar für den Orator wahrnehmbar reagieren (z. B. Verlassen des Raums) und ein eventuelles Eingehen des Orators auf sein Handeln provozieren – die Interaktion bleibt aber indirekt.
Beim Gespräch hingegen gibt es direkte Interaktionsmöglichkeiten, da der Adressat nicht nur reagiert, sondern selbst aktiv agierender Gegenorator ist und in gleichem Maße die Sprecherrolle einnehmen kann. In der sozialen Interaktion ist das persuasive Moment allgegenwärtig (Ubiquitätsthese), teilweise suchen Adressaten bewusst diese Situation (z. B. Parteiveranstaltung), manchmal sind sie sich dessen nicht bewusst (z. B. Werbung) und manchmal stehen sie den Beeinflussungsversuchen sogar ablehnend gegenüber. Dies hat ebenfalls Auswirkungen auf die Interaktion zwischen Orator und Adressat.
- Littlejohn, Stephen W.: Theories of Human Communication. Albuquerque 1999.
- Knape, Joachim: Rhetorik des Gesprächs. In: Ders. (Hrsg.): Rhetorik im Gespräch. Ergänzt um Beiträge zum Tübinger Courtshiprhetorik-Projekt. Berlin 2009, S. 13-51.
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TEXT
Der Text ist das wichtigste Instrument des Orators. In ihm manifestiert sich rhetorisches Handeln, d. h. die Erzeugung einer Botschaft, die es in angemessener Weise an den Adressaten zu übermitteln gilt.1. Rede und Gespräch
Die Rhetoriktheorie hat sich traditionell auf die monologische Rede konzentriert. Sie wird in allen ihren Ausprägungen von der wissenschaftlichen Rhetorik untersucht, denn große Reden sind Spiegel der Kultur. Es werden drei große Funktionalgattungen (genera causarum) unterschieden: Die politische Rede (genus deliberativum), die Gerichtsrede (genus iudiciale) sowie die Lob- und Tadelrede (genus demonstrativum), die insbesondere bei öffentlichen und festlichen Gelegenheiten zum Einsatz kommt. Erst seit den letzten Jahrzehnten werden auch Gespräche rhetorisch erforscht.
Im Unterschied zum Monolog bedeutet die dialogische Interaktion für den Orator eine ganz besondere Herausforderung, weil hier erschwerte Bedingungen für seine Strategien vorliegen. Der Orator muss in einer Gesprächssituation jederzeit mit der Intervention des Adressaten rechnen, der für ihn einen aktiven Gegenorator mit eigenen kommunikativen Zielen darstellt. Strategische Kalküle sind hier nur bedingt umsetzbar. Umso mehr gilt es, den Gesprächsverlauf durch permanente Situationsanalyse und entsprechende Anpassung der Gesprächstaktik im Hinblick auf das Persuasionsziel zu kontrollieren und zu steuern.
- Knape, Joachim: Rede2, Redegattungen. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft 3 (2003), S. 233-235.
- Knape, Joachim: Rhetorik des Gesprächs. In: Ders. (Hrsg.): Rhetorik im Gespräch. Ergänzt um Beiträge zum Tübinger Courtshiprhetorik-Projekt. Berlin 2009, S. 13-51.
- Jens, Walter: Von deutscher Rede. München 1983.
2. Kommunikative RahmenbedingungenIn der Rhetorik werden kommunikative Rahmenbedingungen (z. B. Publikum, Ort, Zeit) als Setting bezeichnet. Sie ergeben sich aus der Suchformel Wer? Was? Wo? Womit? Warum? Auf welche Weise? Wann?. Um seine Botschaft angemessen übermitteln zu können, muss der Orator bei der Vorbereitung seines kommunikativen Aktes eine genaue Settinganalyse vornehmen. Dabei gilt es, die einzelnen Komponenten des Settings auf ihr Widerstandspotential hin zu prüfen und entsprechende Strategien zur Widerstandsvermeidung abzuleiten.
Neben den vielen Einzelsettings sind grundsätzlich zwei Basissettings zu unterscheiden: Zum einen solche, in denen der Orator leibhaftig präsent ist, zum anderen solche, bei denen die Präsenz des Orators medial vermittelt wird, z. B. per Fernsehübertragung, Telefon oder Schriftträger. In letzteren Fällen ist besonders der mediale Widerstand zu berücksichtigen, d. h. die Tatsache, dass die Botschaft durch das Medium beeinflusst wird. Die Rhetorikforschung untersucht z. B. auch den Einfluss von Raumverhältnissen auf die Persuasion (Proxemik).
- Knape, Joachim: Was ist Rhetorik? Stuttgart 2000, S. 87ff.
3. Produktionsstadien der RedeSeit der Antike unterscheidet die Rhetoriktheorie fünf Produktionsstadien, die beim Abfassen und Aufführen von Texten eine Rolle spielen. Die ersten Stadien betreffen kognitive Prozesse. Am Anfang steht hier die gedankliche Findung der Argumente, die Inventio: Um welche Themen geht es und was ist dafür an rationalen Argumenten, emotionaler Einflussnahme etc. angebracht? Als nächstes müssen im Rahmen der Dispositio die gefundenen Inhalte so angeordnet werden, dass sich eine geeignete Gliederung ergibt: Wie sollen Einleitung, Hauptteil und Schluss jeweils aufgebaut sein? Der dritte Schritt, die Elocutio, betrifft die Formulierung und Ausgestaltung des Textes (semiotische Ebene): Was bedarf es an stilistischen Mitteln, insbesondere rhetorischen Figuren, um die Botschaft erfolgreich übermitteln zu können? Die letzten beiden Stadien betreffen die Speicherung und Aufführung des zuvor formulierten Textes: Wenn es um eine Rede geht, gilt es bei der Memoria, sich den Redetext ins Gedächtnis einzuprägen. Im Rahmen der Actio/Pronunciatio schließlich trägt der Orator den Text unter angemessenem Einsatz von Stimme, Mimik und Gestik dem Publikum vor.
- Schirren, Thomas: Rhetorik des Textes: Produktionsstadien der Rede. In: Ulla Fix, Andreas Gardt und Joachim Knape (Hrsg.): Rhetorik und Stilistik. Ein internationales Handbuch historischer und systematischer Forschung. Bd. 1. Berlin und New York 2008, S. 620-630.
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ÜBERZEUGUNGSTECHNIKEN
Die vom Orator ausgehenden Überzeugungsmittel beziehen sich insbesondere auf die sachlich-rationale Argumentation (Logos), das Image des Redners (Ethos) sowie die Erregung von Affekten und Emotionen beim Adressaten (Pathos). Auf der Ebene der sprachlichen Ausgestaltung stellen die Figuren einen traditionell wichtigen Unterzweig rhetorischer Überzeugungslehre dar.1. Argumentation und Topik
Die Argumentation beschäftigt sich mit dem für die Rhetorik zentralen Vorgang des Überzeugens, und zwar auf dem für das Argumentieren kennzeichnenden Weg vernünftiger Begründungen. Ziel jeder Argumentation ist die logische Auflösung strittiger Bewusstseinslagen, also der Gewinn der rational fundierten Zustimmung des Adressaten zu den Standpunkten des Orators. Zum Kern der rhetorischen Argumentationstheorie zählen vor allem (a) die Frage nach der Struktur, Gültigkeit und Schlüssigkeit von Argumenten, (b) die Untersuchung des Aufbaus zusammenhängender Argumentationsstrukturen und (c) die im Produktionsstadium der Stoffauffindung (Inventio) angesiedelte Topik.
Die Topik ist eine Fundgrube zum gezielten Auffinden von Grundannahmen, aus denen der Orator passende Schlüsse zur vernünftigen Fundierung seines konkreten Standpunktes ableiten kann. Die Grundelemente, aus denen sich die Topik zusammensetzt, werden Topoi genannt. Topoi sind allgemein bedeutsame Gesichtspunkte der Argumentation. In der Praxis greifen sie vor allem auf einen Fundus gesellschaftlich anerkannter Meinungen (endoxa) zurück und liefern damit allgemeine Ausgangspunkte für weiterführende Begründungsketten. Da die Überzeugungskraft einzelner Argumentationsgesichtspunkte stark vom jeweiligen Adressatenkreis und Diskussionsstand abhängig ist, unterliegt die erfolgreiche Nutzung der Topik einer ganz wesentlichen Gruppen- und Anwendungsspezifik: Topoi können nie für sich alleine stehen, sondern müssen immer erst vom Orator in eine konkrete Argumentationsfolge eingearbeitet werden, die sich gezielt auf die in der jeweiligen Situation wahrscheinlichen und vom Publikum akzeptierten Grundannahmen stützt. Einen solchen, auf vorrangig wahrscheinlichen Ausgangsbehauptungen basierenden Schluss nennt man auch Enthymem.
- Bornscheuer, Lothar: Topik. In: Klaus Kanzog und Achim Masser (Hrsg.): Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin und New York 1984, S. 454-475.
- Hoppmann, Michael: Rhetorik des Verstandes (Beweis- und Argumentationslehre). In: Ulla Fix, Andreas Gardt und Joachim Knape (Hrsg.): Rhetorik und Stilistik. Ein internationales Handbuch historischer und systematischer Forschung. Bd. 2. Berlin und New York 2009, S. 630-645.
- Perelman, Chaïm: Das Reich der Rhetorik: Rhetorik und Argumentation. München 1980.
- Schirren, Thomas (Hrsg.): Topik und Rhetorik: Ein interdisziplinäres Symposium. Tübingen 1998.
2. Imageaufbau und Affekte
Die Argumentation ist zwar ein zentrales Überzeugungsmittel, aber nicht das einzige. Die Rhetorik kennt darüber hinaus zwei nicht streng rationale Überzeugungsmittel, die die Argumentation entscheidend ergänzen und stützen: Imageaufbau und Affekterregung. Erst das Zusammenwirken der drei Überzeugungsmittel macht die Spezifik rhetorischer Kommunikation aus.
Beim Imageaufbau setzt sich der Orator selbst als Überzeugungsmittel ein. Bei Aristoteles steht dafür der Begriff Ethos. Das heißt, er stellt sich selbst als Persönlichkeit mitsamt seiner Biographie und seinen Charaktereigenschaften in ein gutes und der Sache angemessenes Licht. Um glaubwürdig zu wirken, muss er Kompetenz, Seriosität und Sympathie zum Vorschein bringen. Diese Eigenschaften dürfen durchaus gezielt zur Schau gestellt werden, freilich nur bis zu der Grenze, wo die absichtliche Täuschung beginnt. Imageaufbau kann nicht nur für den Redner, sondern auch für eine kollektive Oratorinstanz (z. B. ein Unternehmen) eine wichtige rhetorische Strategie darstellen.
Der Affekterregung, die bei Aristoteles Pathos genannt wird, kommt deswegen besondere Bedeutung zu, weil die Adressaten der Argumentation eines Redners häufig leichter zugänglich sind, wenn sie sich in einer günstigen emotionalen Stimmung befinden. Bereits die antiken Rhetoriktheoretiker beriefen sich auf die Möglichkeit der Affektübertragung. Dabei ruft der Orator beim Adressaten Emotionen hervor, indem er diese in glaubwürdiger Weise selbst zur Schau stellt. Bei Bedarf kann er hier die Technik der Selbstaffizierung (eine Art emotionale Autosuggestion) einsetzen. Wenn beim Publikum bereits vorhandene Emotionen oder Stimmungen erkennbar sind, können diese auch aufgegriffen und in entsprechende Bahnen gelenkt werden.
- Wörner, Markus H.: Selbstrepräsentation im Ethos des Redners. Ein Beitrag der aristotelischen Rhetorik zur Untersuchung der Grundlagen sprachlichen Handelns. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft 3/1 (1984), S. 43-64.
- Till, Dietmar: Rhetorik des Affekts (pathos). In: Ulla Fix, Andreas Gardt und Joachim Knape (Hrsg.): Rhetorik und Stilistik. Ein internationales Handbuch historischer und systematischer Forschung. Bd. 1. Berlin und New York 2008.
3. Figuren
Auch die sprachkünstlerische Überformung eines Textes trägt ihren Teil zur Überzeugung bei: Gemeinhin als rhetorische Figurenlehre bzw. Stilistik bekannt, ist sie eine wichtige Schnittstelle u. a. zu literaturwissenschaftlichen Betrachtungen und zur Poetik. Historisch gesehen bildete sie erste Ansätze zu einer strukturalen Betrachtung von Texten aus. In der Rhetorik hat sie ihren Platz im Textproduktionsschritt der Elocutio (Ausgestaltung des Textes); als Schmuck vermag die Figur ein besonderes Interesse und den Genuss des Publikums zu stimulieren und die Persuasionsabsicht des Orators zu stützen. Durch Verfahren der Hinzufügung, der Auslassung, der Vertauschung und der Ersetzung können sowohl Worte und Ausdrücke als auch Gedanken und Inhalte geschmückt werden. Die Operationen können auf syntaktischer und semantischer Ebene stattfinden. Unter den semantisch arbeitenden Figuren bilden die sog. Tropen eine eigene Gruppe, als deren Königin häufig die Metapher gilt.
Der Umstand, dass sich Figuren gut systematisieren und demzufolge von den Rezipienten eines Textes auch wiedererkennen lassen, hat die Stilistik insbesondere für didaktische Zwecke attraktiv gemacht (so bildet sie z. B. auch heute noch einen Schwerpunkt im Deutschunterricht). Mit dieser Reduktion der Figurenlehre gerieten andere Aspekte der Rhetorik im 18. Jh. und 19. Jh. jedoch an den Rand sowohl der wissenschaftlichen Auseinandersetzung als auch der Praxis. Heute bildet die Figurenlehre für die Rhetorik nur noch einen Forschungsbereich unter vielen.
- Knape, Joachim: Figurenlehre. In: Historisches Wörterbuch der Rhetorik 3 (1996), Sp. 289-342.
- Lausberg, Heinrich: Handbuch der literarischen Rhetorik. Eine Grundlegung der Literaturwissenschaft. 4. Aufl. Stuttgart 2008.
- Schirren, Thomas: Figuren im Rahmen der klassischen Rhetorik / Tropen im Rahmen der klassischen Rhetorik. In: Ulla Fix, Andreas Gardt und Joachim Knape (Hrsg.): Rhetorik und Stilistik. Ein internationales Handbuch historischer und systematischer Forschung. Bd. 2. Berlin und New York 2008, S. 1459-1498.
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MEDIEN UND PERFORMANZ
Ohne Medien (Texttragflächen) und Performanz (Textaufführung/Textsendung) geht es in der Rhetorik nicht: Derjenige, der rhetorisch handeln will, braucht etwas, das den Text, mit dem er schlussendlich handelt, speichert und sendet. Dieses »Etwas«, das Medium, kann entweder sein eigener Körper oder ein körperexterner Träger sein (wie beispielsweise ein Plakat, das Fernsehen oder ein Weblog). Das passende Medium wählt der Orator nach dessen typischen Speicher- und Sendeeigenschaften. Die Rhetorik geht davon aus, dass jedes Medium über Eigengesetzlichkeiten verfügt, die vom Orator nur bedingt beeinflusst werden können und einen Widerstand für ihn darstellen. Diese Eigengesetzlichkeiten müssen von Anfang an strategisch einkalkuliert werden.- Knape, Joachim (Hrsg.): Medienrhetorik. Tübingen 2005.
- Knape, Joachim: Performanz aus rhetoriktheoretischer Sicht. In: Heidrun Kämper und Ludwig M. Eichinger (Hrsg.): Sprache – Kognition – Kultur. Berlin und New York 2008, S. 135-150 (Institut für deutsche Sprache, Jahrbuch 2007).
- Klotz, Fabian: Hundert Jahre Mediendebatte. Berlin 2010.
1. Medium menschlicher KörperSeit alters her gilt der menschliche Körper als Primärmedium für den Face-to-face-Austausch von Texten. Schon in der klassischen Rhetoriktheorie werden die lautlichen bzw. stimmlichen Leistungen des Körpers untersucht. In jüngerer Zeit beschäftigen sich Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen aber auch mit den stummen Ausdrucksmöglichkeiten des Körpers; genannt seien hier die Gebärdensprachen der Gehörlosen, Kunstformen wie die Pantomime, die Möglichkeiten der sog. Nonverbalen Kommunikation oder die Betrachtungen zu dem, was eigentlich unter Körperlichkeit zu verstehen ist.
Rhetoriklehrbücher beinhalten schon seit der Antike Anweisungen zur Stimmführung, zu Gesten und Gebärden sowie zur Kleidung des Orators. Werden diese während der Performanz überlegt eingesetzt, so können sie der textlichen Botschaft zusätzlichen Nachdruck verleihen bzw. eigenständig Botschaft sein. Werden sie unüberlegt eingesetzt bzw. geschehen einfach, so können sie sich aber auch als Widerstand für das Persuasionsvorhaben erweisen. Grundsätzlich kann das Verhältnis von humankorporalen lautlichen und lautlosen Zeichen, die zusammen auftreten (z. B. Rede und Geste) noch nicht als abschließend ausdifferenziert gelten (z. B. als Antwort auf die Frage, was wann einen Zeichenstatus erhält und somit als Textbaustein und nicht nur als Zusatzkommunikat verwendet werden kann).
- Göttert, Karl-Heinz: Geschichte der Stimme. München 1998.
- Kalverkämper, Hartwig: Die Rhetorik des Körpers. Nonverbale Kommunikation in Schlaglichtern. In: Joachim Dyck, Walter Jens und Gert Ueding (Hrsg.): Körper und Sprache. Tübingen 1994, S. 131-169.
- Wiegeler, Nikola Gisela: Gebärdenrhetorik und Gebärdenkodes. Vom Pantomimus bis zum Stummfilm. Berlin (im Erscheinen).
2. PrintmedienDer menschliche Körper und die menschliche Stimme haben nur eine begrenzte Reichweite. Körperexterne, technische Hilfsmittel wie etwa Lautsprecher oder Videoleinwände können seine Präsenz in einer Redesituation verstärken, nicht aber beliebig erweitern. Um die eigene Reichweite in nennenswertem Ausmaße zu steigern, braucht der Orator technische Medien, die größere zeitliche und räumliche Distanzen überbrücken können.
Die Printmedien (etwa Flugblatt, Buch, Zeitung oder Zeitschrift) gehen auf die Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert zurück und können durch die mechanische Reproduktion und die Beschleunigung der Drucktechnik im ausgehenden 19. Jahrhundert als die ersten Massenmedien angesehen werden. Texte oder Bilder müssen nun nicht mehr mühsam von Hand kopiert werden, sondern lassen sich ohne größeren Aufwand vervielfältigen und über Abonnement- oder Distributionssysteme direkt zum Adressaten bringen. Diese höchst effiziente Kommunikationsform kreiert eine neue, ungeahnt breite Öffentlichkeit, die der Orator nutzen kann, um einen größeren Einfluss auf die allgemeine Meinungsbildung (Doxa) zu nehmen. Zeitungen und Zeitschriften werden daher zum einen besonders wichtig für die Durchsetzung politischer Ziele (was immer auch Zensurmaßnahmen hervorruft), zum anderen fördern sie die Entwicklung einer populären Unterhaltungskultur.
Printmedien zwingen dem Orator jedoch auch Eigengesetzlichkeiten auf: Sie ermöglichen beispielsweise keine brandaktuelle oder gar Live-Berichterstattung, weil der Prozess des Drucks und der Verteilung immer eine bestimmte Zeit beansprucht. Außerdem reduzieren Printmedien die Präsenz und die Eingriffsmöglichkeiten des Orators: Während er in einer normalen Kommunikationssituation körperlich anwesend ist und jederzeit auf Reaktionen seines Publikums eingehen kann, kann er in Printmedien nur abgeschlossene, meist schriftsprachliche Texte versenden und nicht überprüfen, ob sie vom Leser intentionsgemäß verstanden und umgesetzt werden. Bis zur Erfindung der elektronischen Kommunikation im 20. Jh. waren die Printmedien der Inbegriff der Distanzkommunikation (Dimission).
- McLuhan, Marshall: Die Gutenberg-Galaxis. Das Ende des Buchzeitalters. Düsseldorf 1968 (engl. The Gutenberg Galaxy. The Making of Typographic Man. London 1962).
- Giesecke, Michael: Der Buchdruck in der frühen Neuzeit. Eine historische Fallstudie über die Durchsetzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien. Frankfurt a. M. 1991.
3. Audiovisuelle Medien (Radio, Fernsehen, Internet)Die Erfindung elektronischer Mittel der Kommunikation (Telefon und Telegraf, besonders Rundfunk und Fernsehen) hat die Reichweite, vor allem aber die Form von Massenkommunikation verändert und beschleunigt. Einem Orator ist es seither möglich, in Echtzeit, d. h. ohne die bisher unüberwindbare Verzögerung des Druckprozesses, ein Massenpublikum anzusprechen und damit eine weitaus größere Präsenz zu entfalten sowie Gemeinschaft unter den in der Regel weit verstreuten Adressaten zu stiften. Durch die Audiovisualität (zusätzlich zu Schrift und Bild können Töne und Bewegtbilder übertragen werden) kann es ihm zudem gelingen, eine Face-to-face-Situation zu simulieren und somit an das rhetorische Ur-Modell der Kommunikation zwischen körperlich anwesenden Personen anzuknüpfen.
Dennoch muss sich der Orator auch hier bestimmten medialen Eigengesetzlichkeiten unterwerfen: Die Programmstruktur von Radio und Fernsehen verlangt etwa nach der Formatierung, d.h. adäquaten Einpassung und Markierung der Texte. Die Flüchtigkeit des Sendens kann zum Problem werden, wenn die Adressaten zu spät einschalten oder die Sendung gar verpassen. Außerdem ist das Radio- oder Fernsehpublikum keineswegs immer passiv eingestellt, sondern kann jederzeit umschalten und damit den Persuasionsprozess radikal unterbrechen. All dies einkalkuliert, eignen sich audiovisuelle Medien wie das Fernsehen jedoch hervorragend, wenn ein Orator regelmäßig und live auftreten, eine Bindung (Systase) zum Adressaten etablieren, an eine alltägliche, häusliche Situation anschließen und unterhaltend überzeugen will.
Mit der Entwicklung digitaler Medien und computergestützter Textsorten verändern sich einmal mehr die Koordinaten massenmedialer Persuasion. Im World Wide Web ist der Zugang zur Oratorrolle nicht mehr so stark institutionalisiert wie bei den Printmedien oder im Rundfunk. Jeder, der über entsprechende Geräte, einen Internetanschluss und entsprechendes Know-How verfügt, kann die Oratorrolle ergreifen und unter Umständen ein sehr großes Publikum finden. Außerdem wird die einseitige Kommunikationsrichtung (eine Instanz sendet an viele Adressaten, die nicht direkt antworten können) zugunsten von Dialog und Interaktivität geschwächt: Einmal erstellte und versendete Texte bleiben nicht zwingend erhalten, sondern sind Veränderungen ausgesetzt: Sie werden evtl. kommentiert, weitergeleitet, in andere Zusammenhänge gestellt, kopiert, verfremdet – alles schwer kalkulierbare Prozesse, die ein Orator im Internet dennoch mit bedenken und zu steuern versuchen muss. Diese Steuerung gelingt in zunehmendem Maße über das Mittel der Vernetzung, das im World Wide Web für die Etablierung von Öffentlichkeiten eine große Rolle spielt.
- Knape, Joachim und Anne Ulrich: Medienrhetorik des Fernsehens. Begriffe und Konzepte. [ersch. 2011].
- Schmid, Julia: Internetrhetorik. Chancen und Widerstände des Orators auf der digitalen Agora. Berlin 2007.
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GESCHICHTE
Die antike Geschichtsschreibung sah die Ursprünge der Rhetorik im Aufkommen der griechischen Demokratie. Der berühmte Redner Gorgias soll 427 v. Chr. mit seiner Redekunst die Athener so beeindruckt haben, dass sie von da an das Fach Rhetorik auch bei sich offiziell förderten, nachdem das Fach schon länger von den sophistischen Wanderlehrern gepflegt worden war. Auch im Leben Roms, der jahrhundertelang herrschenden antiken Großmacht, waren rhetorische Kompetenzen in Politik, Rechtswesen und Staatsakten ganz selbstverständlich gefordert. Man kann sagen, dass die Rhetorik neben der Philosophie das klassische Bildungsideal geprägt hat. Ein großer Glücksfall für die Geschichte der rhetorischen Theorie war es vor diesem Hintergrund, dass die wichtigsten antiken Philosophen sich mit Fragen der Rhetorik befasst haben. Die bis heute bedeutendste (und keineswegs überholte) Rhetoriktheorie des Altertums stammt von Aristoteles (4. Jh. v. Chr.). Seine Theorie formulierte bereits richtungweisend die Zuständigkeit der Rhetorik für die pragmatische Alltagskommunikation, und legte die fachlichen Perspektiven auf Fragen des Redner-Images, des Verfassens von Texten (einschließlich Argumentation) sowie der Publikumspsychologie (vor allem bei Fragen des Affekts) fest. Der zweite wichtige Theoretiker war der römische Philosoph und Staatsmann Cicero (1. Jh. v. Chr.). Seine rhetorischen Theoriewerke haben bis in die Neuzeit hinein das Schulwissen zur Rhetorik geprägt. Das gilt auch für den Römer Quintilian (1. Jh. n. Chr.), den ersten staatlich besoldeten Rhetorikprofessor, der uns eine Zusammenfassung des antiken Wissens zur Rhetorik hinterlassen hat.Seit dem 7. Jh. änderten sich die Kommunikationsverhältnisse und damit auch die Rhetorik. Das klassische Wissen fand zwar Eingang in die Rhetorikschriften für den Schulgebrauch (international verbreitet war die lateinische Poetorhetorik des Galfredus de Vinosalvo, 13. Jh.; die erste volkssprachliche Rhetoriktheorie Europas verfasste Notker der Deutsche in St. Gallen vor 1022). Doch in der Praxis ging die antike öffentliche Forumsrhetorik aufgrund der neuen sozialen und politischen Verhältnisse des Mittelalters unter. Ihren Platz nahmen jetzt die kirchliche Verkündigung und die Brief- und Kanzleirhetorik ein. Entsprechend entstanden nun neue Theorietypen zur Predigtlehre (ars praedicandi/Predigtkunst) und zur schriftlichen Kommunikation der Kanzleirhetorik (ars dictandi/Briefkunst). Von großer Bedeutung und langfristig folgenreich war die Tatsache, dass die klassische, kommunikationstheoretisch im Ansatz eigentlich weit gefasste Rhetoriktheorie in den Schulen mit der Zeit immer weiter eingeschränkt wurde und am Ende oft nur noch als Textrhetorik im Rahmen des Grammatikunterrichts (weit verbreitetes Lehrbuch von Aelius Donatus, 4. Jh.) mit Listen so genannter rhetorischer Figuren überlebte.
Eine Neubesinnung auf das umfassende klassische Rhetorikkonzept in Gestalt einer Kommunikations- und Texttheorie fand in der Renaissance (ab dem 15. Jh. n. Chr.) statt. Die Renaissance-Humanisten entdecken die Rhetorik als ihre genuine Theorie. International bedeutsam unter den jetzt neu entstehenden Rhetorikschriften wurden die von Georg von Trapezunt (ca. 1430) und Philipp Melanchthon (Wittenberger Rhetorik von 1531). Unter den deutschsprachigen Rhetorikern ragt einsam Friedrich Riederer (1493) heraus, der die antike, auf mündliche Kommunikation eingestellte Theorie mit der Schriftrhetorik für Kanzleien integrativ verband. Aber auch die für das neue protestantische Predigtwesen abgefasste Rhetorikschrift des Kaspar Goldtwurm (1545) ist bedeutsam; sie beförderte den ästhetischen Ansatz in der religiösen Rhetorik.
Im Absolutismus der Frühen Neuzeit wurden vor allem jene Theoriebereiche der Rhetorik wichtig, die sich für die Staatsakt- oder Festrhetorik eigneten. In der Barockzeit war dies von so großem Einfluss, dass man sagen kann, die ganze Kultur sei in dieser Hinsicht rhetorisch überformt gewesen. Im Barock kam es im Übrigen zu einer weiteren theoretischen Ausdifferenzierung, indem Spezialrhetoriken zur Brautwerbung, zum Kompliment oder zum Verhaltenscomment (Knigge) usw. entstanden. Die Schriftrhetorik wurde weiter theoretisch kultiviert. Hier sind die Rhetoriken von Christian Weise zu nennen (Politischer Redner 1677). International wichtig wurden die Rhetorikschriften des niederländischen Rhetorikprofessors Gerhard Johannes Vossius (vor allem die Rhetorice contracta/Kurzgefasste Rhetorik 1606).
Unter den großen deutschen Rhetorikern des 18. Jhs. nimmt Johann Christoph Gottsched den ersten Platz ein. Er fasste in seiner Ausführlichen Redekunst (1736) noch einmal das gesamte Rhetorikwissen seiner Zeit zusammen. Geprägt ist das Werk vom aufklärerischen Rationalismus, nach dem auch in der Rhetorik alles vernünftig zu sein hat. Die im Schulunterricht aber gleichzeitig immer weiter getriebene Reduktion auf Formalismen und Textfiguration führte zu der schon erwähnten verzerrten Sicht der Rhetorik als einer Art Textgrammatik, die mit der Auffassung der Rhetorik als einem freien Spiel situationsangemessener Kommunikationspraktiken stark kontrastiert. Dies stellte in der Aufklärung im Verein mit Fehlinterpretationen des rhetorischen Ansatzes (Manipulationsverdacht) die ganze Rhetoriktradition in Frage. Wissenschaftsgeschichtlich kulminierte dies in der theoretischen Ablehnung der Rhetorik durch Kant (Kritik der Urteilskraft 1790) und der institutionellen Ersetzung der Rhetoriklehrstühle durch die neu eingerichteten philologischen Fächer an der Wende zum 19. Jahrhundert. Infolgedessen starb das Fach institutionell im 19. Jahrhundert an den deutschen Universitäten aus.
Die rhetorische Praxis entwickelte sich natürlich unvermindert weiter und inspirierte eine reiche Ratgeberliteratur, in deren Rahmen etwa die Schriften Dale Carnegis (1888-1953) bis heute besonders erfolgreich waren. Das 20. Jh. brachte dann auch neue theoretische Impulse hervor. Die Rhetorik sollte wieder ins wissenschaftliche Gespräch gebracht werden. Aus internationaler Perspektive sind hier vor allem der Amerikaner Kenneth Burke (1897-1993) und der aus Polen stammende belgische Argumentationstheoretiker Chaïm Perelman (1912-1984) zu nennen. Im Deutschland des 20. Jhs. ragen neben zahlreichen philologischen Bemühungen um die Wiederbelebung der Rhetorik einzig die rhetoriktheoretischen Arbeiten Josef Kopperschmidts heraus. Bei ihm steht insbesondere auch die politische Dimension der Rhetorik im Vordergrund. Da die Rhetorik aber heute überall, insbesondere unter den Bedingungen der mediengestützten neuen Mündlichkeit, als wichtigster kommunikativer Motor der Gesellschaft erkannt worden ist, konnte sie auch institutionell wieder Fuß fassen. 1967 wurde in Tübingen von Walter Jens das deutsche Universitätsinstitut für Allgemeine Rhetorik gegründet.
- Zu den einzelnen historischen Epochen siehe die einschlägigen Überblicksartikel in: Rhetorik und Stilistik. Ein internationales Handbuch historischer und systematischer Forschung. Hrsg. v. Ulla Fix, Andreas Gardt und Joachim Knape. Bd. 1. Berlin und New York 2008.
- Knape, Joachim: Allgemeine Rhetorik. Stationen der Theoriegeschichte. Stuttgart 2000.
- Till, Dietmar: Transformationen der Rhetorik. Tübingen 2004.
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TÜBINGER RHETORIK
1. Das InstitutDas Seminar für Allgemeine Rhetorik kann auf eine über 500-jährige Tradition zurückblicken: 1496 wurde Heinrich Bebel als erster Professor für Beredsamkeit und Dichtkunst in Tübingen berufen. Wenn man heute von Tübinger Rhetorik spricht, ist aber vor allem an die jüngere Institutsgeschichte zu denken, die 1967 mit der Neugründung des Seminars für Allgemeine Rhetorik durch Walter Jens ihren Anfang nahm.
Das Institut hat sich seit den 1970er Jahren zur führenden europäischen Forschungs- und Ausbildungsstelle für Rhetorik mit aktuell mehr als 500 Studierenden entwickelt. Die fundierte theoretische und realitätsnahe praktische Ausbildung der Studierenden ist in Tübingen in einem europaweit einmaligen Modell über Theorie- und Praxisseminare eng miteinander verzahnt. In Lehre und Forschung wird das Phänomen Rhetorik in seiner ganzen historischen Tiefe und theoretischen Breite beleuchtet. So reicht das historische Spektrum von Sophistik und antiker Rhetorik bis zur Auseinandersetzung mit rhetorischen Phänomenen in der Postmoderne. Theoretisch stehen Argumentationstheorie, rhetorische Psychologie und literarische Rhetorik genauso im Fokus wie die rhetorische Praxis in Rede und Gespräch oder die Analyse massenmedialer Phänomene aus rhetorischer Sicht. Am Ende eines jeden Jahres vergibt das Seminar für Allgemeine Rhetorik den Preis für die deutsche Rede des Jahres.
Das Seminar für Allgemeine Rhetorik ist Teil des Fachbereichs Philosophie Rhetorik Medien der Philosophischen Fakultät an der Universität Tübingen. Allgemeine Rhetorik wird als B.A.-Haupt- und Nebenfach angeboten, außerdem wurde im Jahr 2009 ein Masterstudiengang eingerichtet, der sich insbesondere an wissenschaftlich interessierte Studierende richtet. Zudem besteht die Möglichkeit zu einer Promotion in Allgemeiner Rhetorik. Zum Profil unserer Absolventen gehört eine gründliche wissenschaftliche Ausbildung, die historische und theoretische Perspektiven vermittelt, aber auch kritische Analysefähigkeit und praktische kommunikative Kompetenz. Entsprechend erschließen sich den Absolventen anspruchsvolle berufliche Tätigkeitsfelder.
Dem Seminar eng verbunden ist die deutsche Fachgesellschaft für Rhetorik, über die Sie Informationen unter http://www.rhetorikforum.de/ erhalten.
Das Seminar gibt regelmäßig einen Newsletter heraus: rhetletter@freenet.de.
- Knape, Joachim: Die Interdisziplinarität der Tübinger Rhetorik in historischer Sicht. Mit einem Anhang zu den Tübinger Rhetorikprofessoren. In: Karl Strobel (Hrsg.): Die deutsche Universität im 20. Jahrhundert. Die Entwicklung einer Institution zwischen Tradition, Autonomie, historischen und sozialen Rahmenbedingungen. Vierow bei Greifswald 1994, S. 200-217.
- Knape, Joachim (Hrsg.): 500 Jahre Tübinger Rhetorik – 30 Jahre Rhetorisches Seminar. Tübingen 1997.
2. Ansätze und PerspektivenWissenschaftlich hat das Tübinger Seminar wichtige Beiträge zum Wiederaufleben der Rhetorikforschung in Deutschland und Europa geleistet. So sind in Tübingen umfassende Werke zur Geschichte der Rhetorik, aber auch neue Theoriemodelle wie die Orator-Theorie entstanden.
Der Institutsgründer Walter Jens lehrte am Seminar von 1967 bis 1988. Ihm ging es zunächst um eine Wiederbelebung der Rhetorikforschung, der Auseinandersetzung mit rednerischer Praxis in Deutschland sowie der Belebung des rhetorisch geleiteten literarischen Schreibens. Mit der Berufung von Gert Ueding (er lehrte von 1983 bis 2009 in Tübingen) nahm sich die Tübinger Rhetorik vor allem der historischen Fragen des Faches und des Konzeptes der Rhetorik als breit ausgelegter europäischer Bildungstradition an. Die historische Rekonstruktion hatte Schwerpunkte im Bereich der literarischen Rhetorik, vor allem mit Blick auf das 18. Jh. Vor diesem Hintergrund entstand das Projekt der Herausgabe des Historischen Wörterbuchs der Rhetorik in Zusammenarbeit mit mehr als 400 Fachgelehrten aus aller Welt. Nachdem es zunächst darum gegangen war, in Deutschland Anschluss zu finden an neuere Bewegungen wie die amerikanische New Rhetoric und die französischsprachige Rhetorikforschung, kommen aus Tübingen seit der Berufung von Joachim Knape (1991) zunehmend eigenständige Beiträge zur Rhetoriktheorie, die Rhetorik als eine Form persuasiver Kommunikation mit Blick auf die Oratorinstanz konturieren. In den letzten Jahren nimmt die Tübinger Rhetorik auch verstärkt Erkenntnisse aus Linguistik, Argumentationstheorie und empirischer Sozial- und Kognitionsforschung auf, um das Fach Rhetorik mit Blick auf neue Medien, dialogische Kommunikationsformen und gegenwärtige Entwicklungen in Wirtschaft und Politik zu aktualisieren und auszudifferenzieren. Die Tübinger Rhetorik verfolgt dabei das Ziel, neue Bereiche wie Bild, Fernsehen und Film für die Rhetorik zu erschließen.Mit der Berufung von Dietmar Till (2011) bleiben neben den genannten Schwerpunkten die Bereiche der Rhetorikgeschichte (mit Schwerpunkten auf der Zeit vom 17.-19. Jahrhundert), der Ästhetik und der literarischen Rhetorik im Fokus des Faches. Dietmar Till hat zudem einen neuen Forschungsschwerpunkt zur Propagandaforschung etabliert. Daneben tragen seine vielfältigen Aktivitäten in den maßgebenden internationalen Fachgesellschaften (International Society for the History of Rhetoric; European Society for Rhetoric) zur Öffnung und besseren Vernetzung des Seminars bei. Mit der Berufung von Olaf Kramer im Jahr 2016 wurden all diese Bestrebungen intensiviert und das Spektrum in Forschung und Lehre um die Gebiete Wissenskommunikation und Präsentationskompetenz erweitert.
3. Wichtige Werke, Reihen und Zeitschriften
- Jens, Walter: Von deutscher Rede. 4. Aufl. München u.a. 1985.
- Historisches Wörterbuch der Rhetorik. Hrsg. v. Gert Ueding. 11 Bde. Tübingen. 1992-2014.
- Knape, Joachim: Was ist Rhetorik? Stuttgart 2000 (2. Aufl. 2012).
- Knape, Joachim: Allgemeine Rhetorik. Stationen der Theoriegeschichte. Stuttgart 2000 (2. Aufl. 2015).
- Till, Dietmar/Braungart, Georg: Rhetorik. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft Bd. 3 (2003), S. 290-295.
- Kramer, Olaf: New Rhetorik. In: Historisches Wörterbuch der Rhetorik 9 (2003), Sp. 259-288.
- Till, Dietmar: Transformationen der Rhetorik. Tübingen 2004.
- Ueding, Gert und Bernd Steinbrink: Grundriss der Rhetorik. 4. Auflage 2005, S. 198-206 (Kapitel Tübinger Rhetorik).
- Kramer, Olaf: Rhetorikforschung. In: Historisches Wörterbuch der Rhetorik 8 (2007), Sp. 137-177.
- Till, Dietmar: Rhetorik und Poetik. In: Thomas Anz (Hg.), Handbuch Literaturwissenschaft. Bd. 1. Stuttgart/Weimar 2007, S. 435-465.
- Rhetorik und Stilistik/Rhetoric and Stylistics. Ein internationales Handbuch historischer und systematischer Forschung/An international handbook of historical and systematic research. Hrsg. v. Ulla Fix, Andreas Gardt und Joachim Knape. 2 Tlbde. Berlin und New York 2008-2009 (= HSK Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 31.1-31.2).
- Knape. Joachim: Modern Rhetoric in Culture, Arts, and Media. 13 Essays. Berlin, New York 2013.
- Till, Dietmar/Ulrich, Anne: Rhetorik«. In: Natalie Binczek/Till Dembeck/Jörgen Schäfer (Hgg.): Handbuch Medien und Literatur. Berlin/Boston 2013, S. 41-68.
Buchreihen und Zeitschriften- Gratia. Tübinger Schriften zur Renaissanceforschung und Kulturwissenschaft (Harrassowitz-Verlag Wiesbaden).
- neue rhetorik / new rhetoric (DeGruyter-Verlag, Berlin)
- Rhetorik-Forschungen (DeGruyter-Verlag, Berlin).
- Rhetorik. Ein internationales Jahrbuch (DeGruyter-Verlag, Berlin).
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